#StartupReflections

Wie KI meine Startup-Beratungstätigkeit auf den Kopf gestellt hat

Der potenzielle Nutzen der KI ist enorm - für Startups und für ihre Berater.

Seit gut 20 Jahren unterstütze ich als Startup-Coach Unternehmerinnen und Unternehmer mit meiner Erfahrung, um ihnen den Weg zum Erfolg zu ebnen. In den ersten 19 Jahren hat sich meine Arbeitsweise kontinuierlich und inkrementell verbessert: mit jedem Jahr mehr Erfahrung – und ab und zu ein neues Tool.

Ein radikaler Produktivitätssprung erfolgte dann mit der Einführung von ChatGPT. Seitdem sehen meine Arbeitsprozesse ganz anders aus – und das Arbeiten macht mir noch viel mehr Spass als vorher.

GPTs für allerlei Zwecke

Zunächst und vor allem: Jedes Unternehmen ist anders. Jedoch sind die Herausforderungen, vor denen Startups stehen, in gewisser Weise vergleichbar: Häufig geht es darum, die perfekte Go-to-Market-Strategie zu finden, die optimale Zielkundschaft zu identifizieren, die Einmaligkeit der Firma und ihrer Produkte hervorzuschälen oder auch Argumente für die Kundengewinnung zu entwickeln. 

Diese Prozesse sind in einem gewissen Masse standardisierbar, weil sich bei ihrer Bearbeitung immer wieder ähnliche Fragen stellen.

Um mir das Beraterleben zu erleichtern, habe ich mir «meine» GPTs gebaut. GPTs sind kleine Erweiterungen der Bezahlversion von ChatGPT, die auf bestimmte Fragestellungen programmiert sind. Das Ergebnis? Wo ich früher oft viele Stunden, manchmal Tage mit der Analyse von Dokumenten verbracht habe, erledigt das jetzt ein Algorithmus in wenigen Sekunden.

Hier einige «meiner» GPTs, die sehr unterschiedliche Fragestellungen behandeln, mir aber alle das Leben massiv erleichtern:

1. «Elevator Pitch Generator und Checker»: Erzeugt aus einer Homepage, einem Investorendeck oder einem Text einen Elevator Pitch und einen Claim. Er fokussiert darauf, dass der Nutzen des Unternehmens für Kunden und die USPs klar und verständlich kommuniziert werden.

2. «Investor Deck Generator und Checker»: Prüft bzw. erstellt eine Investorenpräsentation mit allen relevanten Infos – und streicht das gewisse Etwas heraus, das es braucht, damit das Startup überzeugend rüberkommt.

3. «Startup Impact Analyzer»: Welche Auswirkungen hat die Geschäftstätigkeit gemessen an den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) und wie können diese erhoben  und dargestellt werden?

4. «Storytelling Assistant»: Wir setzen an der Erzählkunst an: Wie kann eine konkrete Unternehmensgeschichte mit Emotionen angereichert werden?

5. «Market Maven»: Aus welchen Gründen kaufen Kunden die Produkte von Startups, was sind USPs, wie können die Nutzen gemessen werden und wer sind potenzielle Zielkunden?

Mehr Kreativität, weniger Fliessband

Die wahre Magie entsteht durch die Interaktion mit diesen Tools: Nachdem die KI ihren Beitrag geleistet hat, kommt der menschliche Feinschliff: Die interaktive Arbeit mit den Resultaten, um sie weiter zu verbessern - und immer auch zu überprüfen, denn nicht immer hält sich die KI an die Fakten.

Da sich die vorbereitenden Schritte für diesen zentralen Teil meiner Arbeit nun wie von selbst erledigen, bleibt mir im Coaching mehr Zeit, um gemeinsam mit meinen Kunden kreativ zu werden. So können wir uns auf jene Aspekte konzentrieren, die das Unternehmen wirklich einzigartig machen.

Nahezu universell einsetzbar

Meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt: Wir arbeiten mit der KI nicht weniger, aber wir kommen schneller zu guten Ergebnissen. Diese Erkenntnisse decken sich auch mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie, die gezeigt hat, dass KI-generierte Investoren-Pitches bessere Erfolgschancen haben.

In meinem Bereich sind die Vorteile von KI offensichtlich, aber die Anwendungsmöglichkeiten für Startups gehen weit darüber hinaus:

  • Marketing: Markt-, Zielgruppen- und Wettbewerberanalysen
  • Backoffice: Helpdesk, Terminmanagement
  • Vorbereitung von Meetings
  • Social-Media-Kommunikation

Startups haben bei der Anwendung von KI einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber älteren Unternehmen: Sie agieren ohne den Ballast veralteter Softwaresysteme (Legacy) oder interner Widerstände, was ihnen einen entscheidenden Vorsprung in Wachstum und Entwicklung verschafft. 

Kurzum: Mit KI steht ein «Meer von Assistenten» zur Verfügung, die bereit sind, wertvolle unterstützende Arbeit zu relativ geringen Kosten zu leisten. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein weiteres schlagkräftiges Argument.

Gerne teile ich meine Erfahrungen mit Ihnen. Bei Interesse einfach eine kurze Mail an mich und ich sende Ihnen die Links zu den gewünschten GPTs (die sich allerdings jederzeit ändern können und manchmal auch Unerwartetes produzieren, wenn ich gerade an der Weiterentwicklung bin).